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Kapitel 21 - Der Fuchs: "Zähme mich" / "Man sieht nur mit dem Herzen gut"
Zusammenfassung:
"In diesem Augenblick erschien der Fuchs."
Im Moment der -im wörtlichen und übertragenen Sinne- größten Distanz zu seiner Blume erscheint der Fuchs, der sich ihm zuwendet. Der kleine Prinz will mit ihm spielen, um seine Trauer vergessen zu können, aber der Fuchs weist darauf hin, dass er zuvor gezähmt werden müsse.
"Was heißt 'zähmen'?" fragt er, und der Fuchs antwortet: "Es bedeutet, sich 'vertraut machen'." Im weiteren Gespräch über das "Zähmen" rückt der eigentliche Kern der Unterhaltung ins Bild: Die Einzigartigkeit eines jeden Geschöpfes, das wir uns vertraut gemacht (...mit dem wir uns vertraut gemacht...) haben. Der kleine Prinz erkennt, dass die Einzigartigkeit seiner Blume nicht in ihrer -körperlichen, vermeintlichen oder echten- Einmaligkeit liegen kann, sondern allein in der Bedeutung, die sie für ihn hat, weil er mit ihr vertraut ist. Ihre Einmaligkeit liegt also in ihm, und nur dort kann sie liegen. - Der kleine Prinz entfernt sich, um an nächsten Morgen wieder zu kommen, und unter der Anleitung des Fuchses macht er sich mit ihm vertraut.
Als die Stunde des Abschieds kommt, kommt auch der Schmerz des Abschieds. Doch bevor der Abschied endgültig genommen wird, schickt der Fuchs den kleine Prinzen noch einmal zu dem Rosengarten, damit er erkennen möge, dass er seine Rose im Herzen trägt und dass sie eben dadurch einmalig ist: "Geh die Rosen wieder anschauen. Du wirst begreifen, dass die deine einzig ist in der Welt. Du wirst wiederkommen und mir adieu sagen, und ich werde dir ein Geheimnis schenken." Der kleine Prinz geht zum Rosengarten, und dort erkennt er die im Angesicht der blühenden Pracht: "Ihr seid schön, aber ihr seid leer." Er kehrt zum endgültigen Abschied zum Fuchs zurück, und dieser offenbart ihm: "Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Und: "Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig." Und: "Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen. Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich..." -
"Ich bin für meine Rose verantwortlich...", wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken. ...
Deutung:
Ohne den Fuchs hätte der kleine Prinz vielleicht nie die so wichtige Hilfe bekommen, seine Rose in ihrer Bedeutung für ihn richtig einzuordnen.
Wesentlich ist das "Sich-Bekanntmachen" sowie das Zähmen im Gegensatz etwa zu "Beherrschen" (wie etwa der König in Kapitel 01).
Der Fuchs spricht nicht von Liebe zwischen Prinz und Rose. Er ordnet die Beziehung dieser beiden mit den Kategorien von Verantwortung, Vertrautheit und Verzeihen. Vertrautheit haben auch er und der Prinz mit einander erlangt; aber der Prinz ist nicht für den Fuchs verantwortlich; und der Fuchs seinerseits verabschiedet sich, bevor er für den Prinzen wirklich verantwortlich werden könnte.
Warum verabschiedet sich der Fuchs vom Prinz so früh? Vielleicht, weil der Fuchs erkennt, dass der Prinz innerlich gebunden ist (an seine Rose), - und so tritt er taktvoll zurück? Vielleicht aber ist eben der Fuchs auch einfach ein Fuchs, der seiner Natur folgt und nicht am Platze bleiben kann (wiewohl sesshaft in seinem Bau). Etwas Unstetes durchzieht das Buch. Wenig Verweilen - obwohl das Buch so viel Ruhe vermittelt.
Schon die kurze Begegnung mit der armseligen Blume in der Wüste konnte als Hinweis darauf verstanden werden, dass der steten Wanderung des kleinen Prinzen, sofern sie eine Flucht ist, ein Stoppschild entgegen gestellt wird, mit der stillen Aufforderung auf innere Einkehr und dann schließlich Rückkehr auf den Heimatplaneten.
Kapitel-Übersicht Kapitel 22 - Der Weichensteller und die Züge
Verweis(e) auf interne Seiten:
01
Zähmen
armseligen Blume in der Wüste
Fuchs
Rückkehr
Kapitel 22 - Der Weichensteller und die Züge
Kapitel-Übersicht
Liebe
Rose
Verzeihen
2022-02-11 / 00:59:21
"Planetenflug" ist eine
unabhängige Seite für Freunde des Buches "Der kleine Prinz" von Antoine de
Saint-Exupéry. Liebt der kleine Prinz seine Rose?
Liebt seine Rose ihn? Ist die Reise des Prinzen wirklich eine Flucht? Oder eine Reise zu
sich selbst? Welche Bedeutung hat der Fuchs? Stimmt der Satz: "Man sieht nur mit
dem Herzen gut"? Und: "Das Wesentliche ist für die Augen
unsichtbar"? Aber auch Hinweise auf Theater,
Film bis hin zu Nippes
(der "kleine Prinz" als Schlüsselanhänger) werden auf
"Planetenflug.de" gegeben. Vieles also ist zum Thema auf
"Planetenflug.de" vertreten - nur eines nicht: der volle Text-Auszug von
"Der kleine Prinz", denn dessen Wiedergabe hier ist aus Gründen des Urheberrechtes
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